Eine Reihe von Traktoren für die Land- und Forstwirtschaft entwickelte Joseph Vollmer im Laufe der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts, deren vielseitige Einsatzmöglichkeiten für damalige Begriffe revolutionierend war. Zunächst hatte er an die Hannoversche Maschinenbau AG (HANOMAG) die Konstruktionspläne eines kleinen Tragpfluges verkauft, dann entwickelte er große und kleine Raupenschlepper von 50 bzw. 25 PS. Die Traktoren hatten Vierzylindermotoren und liefen auf Schienenketten, deren Verschleißteile aus Spezialstahl hergestellt wurden. Die Fahrzeuge konnten große Lasten abschleppen, 20 % Steigungen bewältigen und auf der Stelle drehen, da sich die Ketten, durch ein dazwischen liegendes Differential, unabhängig voneinander bewegen konnten.
Außerdem hatten die Traktoren einen integrierten Antrieb für ortsfeste Maschinen. In großer Zahl gebaut, auch für kleinere Landwirtschaftsbetriebe erschwinglich, wurde Vollmers Hanomag-Schlepper weltbekannt und bis in die 50er Jahre auch nach Asien, Afrika und Südamerika verkauft; der Abnehmerkreis in der deutschen Landwirtschaft war bedeutend.
Der relativ teure Verschleiß der Raupenketten brachte Vollmer auf die Idee, einen Radschlepper für Hanomag zu entwickeln, der sich ab 1924 als durchschlagender Erfolg erwies. Zunächst mit einem Vierzylinder Benzol- bzw. Petroleummotor ausgerüstet, wurde das Modell später mit einem 36 PS starken Dieselmotor angetrieben.
Die Hanomag gehörte in der Zeit, als sie nach Vollmer-Lizenzen produzierte, zu den führenden deutschen Herstellern von Industrie- und Ackerschleppern.
G. Z.